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Kinderarmut

Kinderarmut in Österreich: Wenn Sparen teurer ist als Investieren

Ein Land im Wohlstand – und trotzdem in der Krise

Österreich zählt zu den wohlhabendsten Ländern der Welt, doch diese wirtschaftliche Stärke spiegelt sich nicht in den Lebensrealitäten vieler Kinder wider. Mehr als 350.000 Kinder und Jugendliche sind von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen – das ist jedes fünfte Kind. Das Problem ist nicht neu, doch es wird politisch weitgehend ignoriert. Statt langfristige Maßnahmen zu ergreifen, um Kinderarmut nachhaltig zu bekämpfen, wird mit kurzfristigen sozialen Pflastern gearbeitet, die die Situation nicht verbessern, sondern nur verwalten.

Die echten Kosten der Kinderarmut

Kinderarmut ist kein bloßes Schicksal, sondern ein strukturelles Problem mit immensen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen. Laut einer OECD-Studie belaufen sich die jährlichen Folgekosten auf 17,2 Milliarden Euro – das entspricht 3,6 % des österreichischen Bruttoinlandsprodukts (BIP). Diese Summe setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen:

  • Einkommensverluste: Kinder, die in Armut aufwachsen, haben schlechtere Bildungs- und Berufschancen. Im Erwachsenenalter verdienen sie im Schnitt weniger und zahlen weniger Steuern, wodurch dem Staat jährlich 7,7 Milliarden Euro entgehen.
  • Höhere Gesundheitskosten: Menschen, die in ihrer Kindheit Mangel und Unsicherheit erfahren, haben ein erhöhtes Risiko für psychische und physische Erkrankungen. Die Mehrkosten für das Gesundheitssystem belaufen sich auf 9,6 Milliarden Euro pro Jahr.
  • Erhöhte Sozialausgaben: Der Staat muss für Betroffene Sozialleistungen bereitstellen, was ebenfalls hohe finanzielle Belastungen verursacht.

Sechs Milliarden für den Sanierungsbedarf der neuen Bundesregierung

Die neue Bundesregierung plant ein Sanierungsbudget von sechs Milliarden Euro, um Finanzlöcher zu stopfen. Doch während dieses Budget als dringend notwendig angesehen wird, wird über eine Investition in die Bekämpfung der Kinderarmut kaum diskutiert. Dabei sind die wirtschaftlichen Folgen der Kinderarmut fast dreimal so hoch wie dieses gesamte Sanierungsbudget.

Das bedeutet: Die Regierung ist bereit, sechs Milliarden Euro für finanzielle Schadensbegrenzung auszugeben, während sie jährlich fast das Dreifache an Kosten für Kinderarmut ignoriert.

Politisches Versagen und fehlender Wille zur Veränderung

Trotz mehrerer Berichte, wissenschaftlicher Analysen und Appelle von Sozialorganisationen bleibt die Regierung untätig. Die bisherigen Maßnahmen reichen nicht aus, um Kinderarmut wirklich zu bekämpfen. Die Sozialleistungen in Österreich verhindern zwar das Schlimmste, doch sie bekämpfen nur die Symptome, nicht die Ursachen der Armut.

Dazu kommt: Verschärfungen im Sozialsystem, fehlender Wohnraum und steigende Lebenshaltungskosten treffen besonders armutsgefährdete Familien. Während die Inflation explodiert, gibt es kaum gezielte Entlastungspakete für einkommensschwache Haushalte. Die steigenden Energie- und Mietpreise verstärken die finanzielle Not vieler Familien – mit langfristigen Folgen für die Kinder.

Wie eine handlungsfähige Regierung das Problem lösen könnte

Eine Regierung, die sich aktiv für soziale Gerechtigkeit einsetzt, könnte mit gezielten Maßnahmen nicht nur das Leben von Hunderttausenden Kindern verbessern, sondern langfristig auch wirtschaftliche Kosten senken. Folgende Maßnahmen sind dringend erforderlich:

  1. Einführung einer Kindergrundsicherung – Einheitliche finanzielle Unterstützung für alle Kinder, unabhängig vom Erwerbsstatus der Eltern.
  2. Ausbau von kostenloser frühkindlicher Bildung – Mehr Kindergärten und ganztägige Schulen, um die Bildungsungleichheit zu reduzieren.
  3. Sicherung leistbaren Wohnraums – Bezahlbare Wohnungen für Familien mit geringem Einkommen, um Kinder vor unsicheren Lebensverhältnissen zu schützen.
  4. Bessere Gesundheitsversorgung für Kinder – Verkürzte Wartezeiten für Facharzttermine, erweiterte Präventionsprogramme und gezielte psychische Gesundheitsförderung.
  5. Förderung von Alleinerziehenden – Finanzielle und strukturelle Unterstützung für Ein-Eltern-Familien, die ein besonders hohes Armutsrisiko haben.

Investieren statt verwalten – eine Chance für die Zukunft

Die Kinder von heute sind die Erwachsenen von morgen. Jeder investierte Euro in ihre Zukunft bedeutet langfristig weniger Kosten für den Staat. Eine sozialgerichtete Regierung könnte das Problem der Kinderarmut nachhaltig bekämpfen und damit sowohl das individuelle Leid als auch die finanziellen Belastungen für die Gesellschaft verringern.

Doch solange sechs Milliarden für ein Sanierungsbudget bereitstehen, aber kein politischer Wille existiert, in die Zukunft der Kinder zu investieren, bleibt Kinderarmut ein gewolltes Problem – mit einem hohen Preis für die gesamte Gesellschaft.

Mehr dazu auf Green Living.

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